Genehmigungsverfahren: Der Projektmanager als Standard
Die Verfahren für Windenergieanlagen sind oft zeitintensiv. Warum der verpflichtende Einsatz externer Projektmanager helfen könnte, Abläufe zu vereinfachen, Ressourcen zu schonen und Planungssicherheit für alle Beteiligten zu schaffen.
Die Zulassungsverfahren von Windenergieanlagen gestalten sich mitunter komplex sowie zeit- und ressourcenintensiv. Angesichts der ambitionierten Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien braucht es daher neben einer nutzbringenden Digitalisierung weiterer Instrumente, um die Verfahren nachhaltig zu beschleunigen. Ein vielversprechender Ansatz hierfür wäre der verpflichtende Einsatz professioneller Projektmanager in Genehmigungsverfahren – sofern dies durch die Vorhabenträgerin explizit gefordert wird.
Aktuell entscheiden Behörden nach eigenem Ermessen über den Einsatz von Projektmanagern, machen davon jedoch in der Praxis eher zurückhaltend Gebrauch. Häufig bestehen behördenseitig interne Vorbehalte, Unsicherheiten hinsichtlich Verantwortlichkeiten und befürchteter Kontrollverlust. Zudem scheuen viele Behörden den zusätzlichen organisatorischen Aufwand, der mit der Ausschreibung und Vergabe dieser Leistungen verbunden ist.
Eine Verpflichtung zum Einsatz von Projektmanagern würde sicherstellen, dass diese tatsächlich eingesetzt werden, sobald der Vorhabenträger dies wünscht. Dadurch könnten bestehende Hürden und Unsicherheiten beseitigt und eine konsequente Verfahrensbeschleunigung erreicht werden. Projektmanager entlasten die Behörde, indem sie aktiv die Steuerung und Koordination der Verfahren übernehmen, Zeitpläne überwachen sowie die Qualität der eingereichten Antragsunterlagen sichern. Als Verwaltungshelfer ohne hoheitliche Befugnisse übernehmen sie vorbereitende und koordinierende Tätigkeiten, wodurch die behördlichen Abläufe deutlich effizienter gestaltet werden. Zahlreiche Beispiele zeigen, dass sich durch einen konsequenten Einsatz von Projektmanagern erhebliche Zeitgewinne und eine verbesserte Planbarkeit erzielen lassen.
Die Genehmigungsbehörden profitieren selbst unmittelbar vom Einsatz externer Projektmanager. Durch die Übernahme der zeitaufwendigen Koordinations- und Steuerungsaufgaben wird der interne Verwaltungsaufwand verringert und Ressourcen für hoheitliche Kernaufgaben freigehalten. Durch Rahmenvereinbarungen und Pool-Bildung für Projektmanager können Behörden darüber hinaus den Verwaltungsaufwand für einzelne Ausschreibungen deutlich senken.
Es sind jedoch klare Anforderungen an Projektmanager zu stellen: Sie müssen über fundierte rechtliche Kenntnisse in Bezug auf die Zulassung von Windenergieanlagen verfügen. Technischer Sachverstand zu den Besonderheiten von Windenergieanlagen sowie Fachwissen im Umweltrecht und Naturschutz sind ebenso essenziell. Insbesondere interdisziplinär aufgestellte Firmen, die rechtliches, technisches und methodisches Know-how bündeln, bringen die nötigen Voraussetzungen mit, um diese Rolle optimal auszufüllen.
Eine Einbindung solcher Projektmanager stellt sicher, dass Verfahren nicht unnötig verzögert werden und die Vorhabenträger Planungssicherheit erhalten. Damit ist der verpflichtende Einsatz professioneller Projektmanager im Genehmigungsverfahren nicht nur ein Gebot der Effizienz, sondern ein notwendiger Schritt, um die Umsetzung der Energiewende nachhaltig zu beschleunigen.