Wasserstoff – mit Sicherheit
Engagement, Aufbruchstimmung und Innovationskraft – das verbindet Unternehmen, die sich mit erneuerbaren Energieträgern, CleanTech genannt, auseinandersetzen und dem Business Development Manager Lars Traut. Seine Geschichte zeigt, wie es ist, gemeinsam an zukunftsweisenden Lösungen zu arbeiten.
Sicherheitskonzepte für grünen Wasserstoff
Seit 2010 ist Lars Traut Teil von Dräger, angefangen im Vertrieb der stationären Gaswarnanlagen in Stuttgart. Seine Karriere führte ihn 2013 nach Lübeck, wo er das Produktmarketing für stationäre Gaswarntechnik übernahm. Von 2019 an arbeitete er im Produktmanagement für digitale Produkte, was sich als besonders wertvoll für seine heutige Rolle im CleanTech-Bereich erweisen sollte. 2023 übernahm er seine jetzige Position und bringt seitdem digitale Lösungen und innovative Ansätze in die Projekte seiner Kunden ein. In seiner Funktion als Business Development Manager für CleanTech betreut Lars Traut eine Vielzahl an unterschiedlichen Unternehmen, die sich mit CleanTech befassen. Ihr gemeinsamer Nenner: Es geht darum, fossile Energieträger durch zukunftssichere Lösungen zu ersetzen – insbesondere auf Basis von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten. Seine Kunden benötigen dafür Sicherheitskonzepte, Gasmesstechnik, persönliche Schutzausrüstung und vor allem seine kompetente Beratung.
Herausforderungen in der Transformationsphase
Was Lars Traut zu Beginn jedes Projekts vermittelt: „Es gibt nicht die eine Lösung für alle Anwendungen.” Die einzelnen Projekte sind zu unterschiedlich – selbst wenn es um denselben Energieträger geht. Ein Beispiel aus der Praxis: Für die flächendeckende Verteilung des Wasserstoffs werden viele neue Rohrleitungen gebaut, aber auch bestehende Erdgasleitungen für den Transport von Wasserstoff umgewidmet. Aufgrund der besonderen Charakteristik von Wasserstoff sind dabei oftmals umfangreiche Anpassungen und Modernisierungen erforderlich. Zum einen stellt Wasserstoff hohe Anforderungen an das verwendete Material (Wasserstoffversprödung und Korrosion), zum anderen kann es im betrieblichen Sicherheitskonzept zur Änderung der Ex-Zoneneinteilung kommen. „Solche Herausforderungen treten in einer Transformationsphase häufiger auf“, stellt Lars Traut fest.
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir die Dekarbonisierung brauchen. Das Ganze muss vorangehen, jetzt und in der ganzen Welt.
Jederzeit handlungsfähig
Lars Traut arbeitet mit etablierten Unternehmen aus klassischen Branchen wie der Chemieindustrie zusammen, aber auch mit vielen spannenden, jungen und innovativen Unternehmen. Der Start-up-Geist prägt viele CleanTech-Unternehmen, doch oft fehlt es an klaren gesetzlichen Regelungen. Lars Traut und sein Team müssen sich mit den spezifischen Risiken und Herausforderungen jeder Anwendung auseinandersetzen. Sein Ziel: „Es geht darum, dass auch Kunden mit innovativen Prozessen und Anlagen jederzeit handlungsfähig bleiben. Gemeinsam prüfen wir, wie gesetzliche und regulatorische Anforderungen erfüllt werden können, welche Gasmesstechnik installiert und wie das Personal nachhaltig qualifiziert wird. Häufig werden wir für Beratungen bei der Erstellung der Gefährdungsbeurteilung, Explosionsschutzdokumenten, aber auch zu Sicherheitskonzepten und Trainings angefragt.” Diese Beratung wird unter dem Begriff Safety Emergency Management (SEM) zusammengefasst. „Mit unserem Wissen bieten wir komplette Sicherheitslösungen als Gesamtpaket an. Damit unterscheidet sich SEM deutlich vom bloßen Zusammenstellen einzelner Bausteine für die Betriebssicherheit. Wir helfen unseren Kunden, in einer Phase des Wandels die (richtigen) Weichen für die Zukunft zu stellen." Dafür betont Traut die Bedeutung des Dialogs – sowohl intern bei Dräger als auch mit Kunden. Der Austausch von Informationen und das Netzwerken sind entscheidend, um neue Projekte erfolgreich zu erschließen. „Ich agiere als Vermittler, der qualitative Kontakte an den Vertrieb weitergibt und die Brücke zwischen potenziellen Kunden und Drägers Expertise schlägt. Wir tragen damit nicht nur direkt zur Arbeitssicherheit bei, sondern wir unterstützen gerade junge Unternehmen darin, eine eigene und nachhaltige Sicherheitskultur zu etablieren“, fasst Traut seine und die Arbeit seiner KollegInnen zusammen.
Die Zukunft der erneuerbaren Energien ist eng mit Digitalisierung und der smarten Nutzung von Daten verbunden.
Lars Traut und sein Team unterstützen junge Unternehmen darin, eine eigene, nachhaltige Sicherheitskultur aufzubauen und etablierte Unternehmen darin, diese Kultur kontinuierlich den sich verändernden Herausforderungen anpassen zu lassen.
Digitalisierung und Daten: Der Schlüssel zur Zukunft der erneuerbaren Energien
Im Produktmanagement konnte Lars Traut die digitale Gasmesstechnikwelt von Dräger mitgestalten. Smart Software Solutions spielen heute eine entscheidende Rolle auch in CleanTech-Projekten, bei denen das Sammeln und Verarbeiten von Daten im Mittelpunkt stehen. Diese Erfahrung hilft ihm, den dynamischen und digital geprägten Bereich erfolgreich zu gestalten und den Kunden innovative Lösungen anzubieten. Dabei denkt er im Team regelmäßig über die bewährten Produkte und Services hinaus. Die Branche ist ständig in Bewegung. Das Feld der Anwendungen erweitert sich kontinuierlich mit der entsprechenden Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen. Trends und Entwicklungen, die sich abzeichnen, sieht Lars Traut in diesen Bereichen:
So könnte beispielsweise die Streckenüberwachung von Transportleitungen über Glasfaserkabel mit Distributed Acoustic Sensing (DAS) zukünftig eine zunehmende Rolle spielen. DAS nutzt Glasfaserkabel und verwandelt sie in kontinuierliche, akustische Sensoren. Auf diese Weise könnte zum Beispiel die heute bewährte Punkdetektion durch ein akustisches Messsystem ergänzt werden, das mittels Lichtwellenleiter die kleinsten Druckdifferenzen detektiert, wie sie u.a. bei einem Gasaustritt unter Hochdruck entstehen. Dieses Prinzip findet sich bereits bei der Streckenüberwachung von Transportleitungen.
Eine weitere Anwendung ist die digitale Gasausbreitungssimulation (gas dispersion modeling), eine Schutzmaßnahme, die über den herkömmlichen betrieblichen und baulichen Explosions- bzw. Brandschutz hinausgeht. Gasausbreitungssimulationen unterstützen außerdem bei der Entwicklung, Auslegung und Wirksamkeitsprüfung der Schutzmaßnahmen sowohl in Außen- und insbesondere in Innenbereichen. Im Fall einer Leckage kann das Ausbreitungsverhalten einer Gaswolke - unter Berücksichtigung von Live-Messwerten der vorhandenen Gaswarntechnik und Umweltparametern - simuliert und zur Gefahrenabwehr genutzt werden. Das Prinzip lässt sich auch im Rahmen der Emissionsüberwachung nutzen, beispielsweise zum Lokalisieren von Leckagestellen.
Bereits jetzt sind smarte Softwarelösungen von Dräger immer stärker gefragt. „Im CleanTech-Bereich haben wir viele Marktteilnehmer, bei denen die Datengewinnung extrem wichtig ist“, betont Lars Traut. Er ist überzeugt: „Die Zukunft der erneuerbaren Energien ist eng mit Digitalisierung und der smarten Nutzung von Daten verbunden, um effiziente, nachhaltige und sichere Lösungen zu entwickeln.“